Bringt uns Microsoft das Synchronisations-Nirvana?

Live_Sync_Nirvana

Schon seit einer Weile wird in Szene-Blogs immer wieder von der neuen “Wave 4” der Windows Live Essentials geschrieben, dabei handelt es sich um neue, verbesserte Versionen der Photo, Video, Chat, Blog und Synchronsations Software die gratis erhältlich sind.

Aufgrund der bevorstehenden finalen Version, möchte ich an dieser Stelle kurz die Vor- und Nachteile von Live Sync aufzeigen, und insbesondere mit der möglichen Konkurrenz (Dropbox und Wuala) vergleichen. Es ist mir dabei klar, dass die Zielgruppen und Aufgabengebiete der hier verwendeten Konkurrenz-Anbieter nicht zwingend den selben wie Live Sync entsprechen.

Kein Live Sync auf Linux
Anders als Wuala, wo auf Java gesetzt wird und Dropbox die einen nativen Client haben, funktioniert Live Sync nicht auf Linux obwohl es dank dem Mono Projekt teilweise möglich wäre .NET Applikationen unter Linux zu betreiben.

Kein Cloud-Backup von versteckten Dateien
Gerade beim programmieren schätze ich Synchronisationsdienste unheimlich, so füge ich den Code erst dann zum Subversion Archiv hinzu wenn ein Feature fertig programmiert und nicht schon früher wegen dem Wechsel des Arbeitsgerätes. 
Wie bei Wuala ist es auch mit Live Sync leider nicht möglich versteckte Dateien über die Cloud zu synchronisieren, der Konkurrent Dropbox erlaubt dies jedoch. Sollen auch mit Live Sync versteckte Ordner wie Subversion Verzeichnisse auf andere Rechner übertragen geht dies nur über eine direkte P2P Verbindung und ohne Cloud Backup.

Synchronisation von Programm Einstellungen
Früher war deli.cio.us das Mass aller Dinge wenn es um Lesezeichen ging, egal an welchem Computer man sass die Favouriten sind immer übers Netz erreichbar. Als Chrome Beta Nutzer konnte ich einige Zeit später die Bookmarks sogar im Programm selbst synchronisieren und sparte mir somit das immer wiederkehrende Anmelden bei deli.cio.us. Endlich ist nun auch die Lesezeichen Synchronisierung beim Internet Explorer angekommen, man kann mir allerdings nicht vorwerfen dass ich daher wieder auf IE wechseln würde, dafür muss klar mehr getan werden.
Das mit der Bookmark synchronisierung geht noch etwas weiter und zwar hat Microsoft mit Live Sync einen Weg geschaffen wie auch andere Programme ihre Einstellungen über mehrere Computer hinweg einheitlich führen können, so könnte ein Administrator der Firma XY in der Konfigurationsdatei einer x-beliebigen Firmen Applikation eine Änderung machen und fast instantan wird dies auf den Rechnern der Angestellten angewandt. Mit Dropbox wäre dies ebenfalls möglich, falls die Konfigurationsdateien in den Ordner ‘My Dropbox’ verschoben werden können.

Sync-Ordner sind frei wählbar
Jedem Dropbox Nutzer ist bekannt, dass nur Dateien im Ordner ‘My Dropbox’ resp. dem Ordner der bei der Installation angegeben wird, synchronisiert werden. Das Team arbeitet allerdings schon seit einiger Zeit an einer Lösung bei dem auch x-beliebige Ordner miteinander abgeglichen werden können. Live Sync auf der anderen Seite kann dies schon jetzt. Beliebige Ordner sind entweder mit der Cloud und anderen Rechnern oder einfach nur mit bis zu 30 anderen Computern synchronisierbar.

Remote Desktop
Als weiteres Killer Feature bekommt Live Sync den aus Mesh bekannten Remote Desktop. Dies ist vorallem praktisch um dem Kunden übers Internet den Computer zu reparieren oder einfach Geeklike aus dem Büro den Heimrechner zu steuern.

Fazit
Microsoft hat sicherlich hie und da noch etliche Schachstellen auszubügeln um im Markt gegen innovative Produkte wie Dropbox und Wuala bestehen zu können. Ein weiteres absolutes Killer Feature wäre beispielsweise, dass per Live Sync in die Cloud hochgeladene Dokumente auch mit den Office Web Apps per Browser editiert werden könnten, womit die ganze Nutzungs-Bandbreite unterstützt würde.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass Live Sync momentan noch im Beta Status ist und hoffentlich auf die finale Version hin noch um einiges Attraktiver wird, ob es der Beginn des Synchronisations-Nirvana ist, diese Entscheidung überlasse ich dabei gerne euch.

Published: 2010-06-30

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