Philipp Küng

Guy behind @bitfondue

Google - Killer des eigenen Fortschritts

Jet Engine

Das Titelbild ist von wwarby und steht unter CC-BY 2.0.

Google’s Irrfahrt
Es werden zu diesem Zeitpunkt wohl alle Wissen, dass Google das Wave Projekt offiziell für beendet erklärt hat. An dieser Stelle lässt sich streiten ob wirklich die vermeintlich wenigen Nutzer, oder ein Entscheider in der Chefetage dem innovativen Produkt den Todesstoß verpasste.
Ähnlich verwirrt agiert Google mit ihrem Hosting Angebot, der AppEngine. Die Sprachen Python und Java sind vielen Programmierern ein Begriff, zudem ist die angebotene Datenbank auf BigTable aufgebaut und somit schnell und gut skalierbar. Zu guter letzt wird das Paket AppEngine mit vielen APIs ausgestattet die dem Entwickler wiederum mögliche Sorgen abnehmen können. Klingt nach einem Programmierer Traum, oder?

Gratis was will man mehr?
Um Unternehmen dazu zu bewegen ihre Software auf die Google Cloud Plattform zu migrieren, wird zusätzlich eine gratis Quota angeboten. Bei Projekten mit geringer Nutzung und Anforderungen können daher durchaus Seiten mit finanziellem Nutzen entstehen ohne, dass dafür selbst monetäre Ressourcen benötigt werden.

Der Teufel steckt im Detail
Die Limitierungen der Plattform treten teilweise erst während der Entwicklung ans Tageslicht. Beispielsweise ist die Datenbank durchaus performant, erlaubt allerdings nicht mehr als 1000 Einträge pro Entity (quasi Tabelle bei einer sonst üblichen relationalen Datenbank) zu speichern und stellt sich somit für viele Projekte als untauglich heraus. Ein weiterer Punkt ist die 30 Sekunden Regel, die eine Seite vom Server bekommt, bis der den jeweiligen Prozess stoppt. Für etwas aufwendigere Datenverarbeitung oder laden einer externen Ressource lässt sich AppEngine somit auch nicht wirklich einsetzen.

Was jetzt?
An dieser Stelle frage ich mich, sollen wir uns neben der Lösung des eigentlichen Problems (des Programmierens) zusätzlich den Kopf zerbrechen wie die jeweilige Logik an die komplett verschiedene Umgebung angepasst werden kann, und uns womöglich sogar einem massiven Vendor-Lock-In unterwerfen oder von Beginn an auf eigens konfigurierte virtuelle Server setzen?

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit AppEngine oder ähnlichen Anbietern gemacht? Auf welches Pferd habt ihr schlussendlich gesetzt?

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